Erzähl uns etwas über deinen Werdegang – welche Erfahrungen hast du auf deinem Weg zu BakerHicks gesammelt?
Seit fast 30 Jahren bin ich in der Wasserbranche tätig und habe dabei vielfältige Rollen übernommen – von der praktischen Projektleitung und dem Tiefbau bei kleinen lokalen Unternehmen bis hin zum internationalen Bau von Wassertanks für weltweit agierende Organisationen. Zudem habe ich im Design-and-Build-Bereich auf Tier-1-Niveau für einige der grössten Wasserbauunternehmen im Vereinigten Königreich gearbeitet.
Ich habe in der Branche so gut wie alles gemacht – aber ich bin immer offen dafür Neues auszuprobieren. Ich freue mich darauf, einen frischen Ansatz in die Umsetzung von Wasserprojekten einzubringen, vor allem im Hinblick auf die Herausforderungen des Asset Maintenance Plan 8 (AMP8) und darüber hinaus.
Was hat dich dazu bewogen, dich auf Wasser zu spezialisieren?
Wenn ich zurückblicke, hatte ich schon immer eine Leidenschaft für Architektur, Gebäude und die Natur – also für alles, was mit dem Gestalten und Erhalten von Dingen mit langfristigem Wert zu tun hat. Mir ist es wichtig, eine Umgebung zu schaffen, die auch kommenden Generationen Freude bereitet. Ausserdem bin ich einfach gerne Ingenieur. Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich sehe, was wir entworfen haben, wie wir Orte positiv verändern und innovative Prozesse umsetzen, die nicht nur dem Projekt, sondern auch der Gesellschaft zugutekommen.
Für mich bringen Wasser und die dazugehörige Infrastruktur all das zusammen. Ob es um sauberes Trinkwasser, die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels oder um Wasserwiederverwertung geht – ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser ist essenziell, um eine gesunde und nachhaltige Umwelt für die Zukunft zu schaffen.
Q. Was war dein bisheriger Karrierehöhepunkt?
Ein Projekt, auf das ich besonders stolz bin, ist der Ausbau der grössten Wasseraufbereitungsanlage von Southern Water im Süden Englands. Damit haben wir die langfristige Versorgung von Tausenden Menschen mit sicherem Trinkwasser nachhaltig gesichert.
Ein weiterer Höhepunkt war die Aufnahme in das Wessex-&-Welsh-Water-Framework während meiner Zeit bei unserer Schwestergesellschaft Morgan Sindall Infrastructure. Dieses Vorhaben war nicht nur ein zentraler Beitrag zur regionalen Wasserversorgung, sondern stärkte auch nachhaltig die wirtschaftliche Stabilität der Welsh-Water-Region, indem es die Beschäftigung und Zukunftsperspektiven von Hunderten Mitarbeitenden über ein ganzes Jahrzehnt hinweg sicherte.
Im internationalen Kontext war ich Teil eines Teams, das in Riad, Saudi Arabien, eine Wasserspeicheranlage realisierte. In Bezug auf Umfang und Wirkung zählt das vermutlich zu den prägendsten Projekten meiner Laufbahn. Wir bohrten über vier Kilometer tief, um Grundwasser zu erschliessen, das anschliessend Teile der Stadt mit ihren acht Millionen Einwohnern versorgte. Bis dahin war Riad auf entsalztes Wasser aus dem über 450 Kilometer entfernten Persischen Golf angewiesen.
Wenn wir auf die Branche blicken – wie würdest du den aktuellen Markt im Wassersektor zusammenfassen?
Der Wassersektor ist derzeit ein besonders spannendes Feld. Wie sich auch in der aktuellen Presse bestätigt, befindet sich der Markt in einer Phase der Überprüfung und Neuausrichtung. Parallel dazu erlebt er das grösste Investitionsvolumen seiner Geschichte. Dadurch rücken zentrale Themen verstärkt in den Fokus – darunter der Umweltschutz und das Erreichen von Netto-Null-Zielen, der Umgang mit Regenüberläufen und den Folgen des Klimawandels sowie die Förderung von Natur und Biodiversität.
Diese Investitionen führen zu einem Paradigmenwechsel: weg vom kurzfristigen Denken, hin zu einer langfristig strategischen Planung. Derzeit entwickeln Wasserunternehmen 25-Jahres-Pläne, um Wasserknappheit entgegenzuwirken – etwa durch Wasserübertragungsprojekte, den Bau neuer Speicherbecken und die Wiederaufbereitung von Wasser.
Der Markt befindet sich also tatsächlich in einem tiefgreifenden Wandel, und es besteht grosses Potenzial, mit der eigenen Arbeit spürbare, positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu erzielen.
Auf welche Herausforderungen freust du dich am meisten?
Wir haben die Möglichkeit, die Umsetzung von Projekten grundlegend zu überdenken und neu zu gestalten. Die Branche befindet sich im schnellen Wandel und herkömmliche Ansätze müssen sich diesem Wandel anpassen. Bei uns arbeiten viele innovative, vorausschauende Ingenieure, die mit frischen Ideen an Herausforderungen herangehen. In Kombination mit unserer Erfahrung aus verwandten Bereichen wie dem Energiesektor ergibt sich so ein neuer, zukunftsgerichteter Blick auf Projektarbeit.
Was mich morgens antreibt, ist der Aufbau und die Zusammenarbeit mit einem Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren, das ebenso überzeugt davon ist, wirklich etwas bewirken zu können. Was wir gemeinsam auf die Beine stellen, ist wirklich beeindruckend und ich bin gespannt, welche Wirkung das in den kommenden Jahren entfalten wird. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist die Förderung junger Talente – insbesondere jener, die für Wasserinfrastruktur brennen und ihren gesellschaftlichen Wert erkennen. Diese Menschen in der Branche zu halten und ihr Potenzial zu entwickeln, ist aus meiner Sicht die Grundlage für jede langfristige Zukunftsfähigkeit des Sektors.