Was gehört zu Deinen Aufgaben?
Als leitender Ingenieur ist es meine Aufgabe, alle Projektaufgaben zu managen und sicherzustellen, dass alle Aufgaben pünktlich und nach den erwarteten Standards erledigt werden. Wenn ich im Strassenbau tätig bin, geht es um Dinge wie Fahrbahnbeläge, Trassen, Steigungen und Breiten und die darauf basierenden Entwurfsparameter wie CBR, Entwurfsgeschwindigkeit, Sicht- und Bremswege und Übergangskurven. Aber das ist noch nicht alles: Die fachübergreifende Koordinierung ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Bauprojekts, daher stehe ich ständig in Kontakt mit den Teams für Verkehr, Signalanlagen, Landschaft, Beleuchtung und Geotechnik. Im Alltag verbringe ich meine Zeit mit Gesprächen mit Kunden und Planungsteams, behalte die Projektkosten im Auge, bereite Projektbeschreibungen vor und betreue die Baustelle.
Wie bei den meisten Beratungsunternehmen liegt auch hier der Schwerpunkt auf der Geschäftsentwicklung. Jedes Projekt, das wir abwickeln, erweitert unsere Erfahrung um eine weitere Ebene, und es sind diese Fähigkeiten und diese Qualität, die uns hoffentlich zu weiteren Aufträgen verhelfen werden. Es macht mir Spass, mit dem Team an Ausschreibungen zu arbeiten - wir verfügen über eine Menge guter Erfahrungen, die wir in einer Reihe von wirklich diversen Sektoren gesammelt haben.
Welche Veränderungen wirken sich derzeit auf die Highways-Branche aus?
Wie in allen Branchen gibt es auch bei uns rasante technologische Fortschritte. Die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz sind zum Beispiel riesig, und ich habe kürzlich gesehen, wie sie für Verkehrserhebungen wie die Zählung von Abbiegern an Kreuzungen eingesetzt wird und IngenieurInnen wie uns dabei hilft, unsere Projekte effizienter zu gestalten.
BIM ist zwar nicht neu, wir nutzen es schon seit einiger Zeit, aber es ist ein weiteres sehr leistungsfähiges Werkzeug. Es bedeutet, dass die Teams der verschiedenen Planungs- und Ingenieursdisziplinen an einem zentralen Modell zusammenarbeiten können, was z. B. die Kollisionserkennung ermöglicht und dem Kunden erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen bringt.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich alles so schnell ändert, vorangetrieben durch die Klimakrise und schnell voranschreitende Technologien. Radfahren ist ein hochaktuelles Thema, denn die Mittel für Radverkehrsprojekte werden aufgestockt und die Fahrradinfrastruktur wird verbessert. Das bedeutet, dass StrassenbauingenieurInnen über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben und mit den neuesten Normen wie LTN1/20 vertraut sein müssen. Eine weitere grosse Veränderung ist die Elektrifizierung der Fahrzeuge, die uns als IngenieurInnen wirklich spannende Möglichkeiten für Innovationen bietet, da wir mit der Bereitstellung einer einzigartigen Ladeinfrastruktur und der Aufrüstung bestehender Stromnetze beauftragt werden, um die Energieversorgung sicherzustellen. Diese Arbeit wird sich über Jahrzehnte erstrecken. Das ist eine enorme Verantwortung, die wir unbedingt bewältigen müssen.
Hast Du einen Rat für diejenigen, die in die Branche einsteigen wollen?
Leg los! Es gibt viele Möglichkeiten, und sie sind wirklich divers. Es ist keine Ein-Rollen-Branche, sondern man kann im Strassenbau viele verschiedene Karrieren machen, von der Ingenieursarbeit über das Projektmanagement bis hin zur Geschäftsentwicklung - es ist für jeden etwas dabei.
Es ist eine vielseitige und schnelllebige Branche, in der sich die Dinge ständig ändern. Ich würde sogar sagen, die einzige Konstante ist die Veränderung! Im Laufe der Karriere wirst Du wahrscheinlich miterleben, wie sich die Art und Weise, wie Projekte durchgeführt werden, die verwendete Technologie und die Art der Ressourcenausstattung völlig verändern. Neue Technologien bedeuten oft, dass Du Dir ganz neue Fähigkeiten aneignen musst. Wenn Du Dich also ständig weiterbildest, beweglich bleibst und Dich auf Veränderungen einlässt, wirst Du es lieben.